Ehemaliger Hannoverscher Bahnhof wird zur Gedenkstätte

07. Januar 2016 16:23 contrast media Aktuelles,Geschichte,Hafencity,Hamburg-Mitte , ,

Ehemaliger Hannoverscher Bahnhof im Lohsepark wird zur Gedenkstätte

Unter dem Namen „Denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ wird am Lohsepark in der HafenCity künftig ein zentraler Gedenkort zur Deportationsgeschichte entstehen. Im Zentrum steht dabei ein Informations- und Dokumentationszentrum mit einer Ausstellung, das das Schicksal der in den Jahren zwischen 1940 und 1945 deportierten Juden, Sinti und Roma dokumentiert. Der für den Neubau ausgelobte Architekturwettbewerb wurde nun für das Architektenbüro Wandel Lorch entschieden.

Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof

Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof

An der vorgesehenen Stelle stand der ehemalige Hannoversche Bahnhof, von dem aus die Deportationen durchgeführt wurden. Nach neuesten Untersuchungen wurden hier mindestens 7.692 Juden, Sinti und Roma in 20 Transporten nach Ausschwitz, Belzec, Lodz, Minsk und Theresienstadt deportiert.

Zum Gedenkort gehört das unter Denkmalschutz stehende Relikt des Bahnsteigs 2, die sogenannte „Fuge“, die durch den Park entlang des historischen Gleisverlaufs bis hin zum Bahnsteig führt, sowie das Dokumentationszentrum, das einen direkten Bezug zum historischen Gedenkort bilden soll.

Fuge zum Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof

Fuge zum Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof

Das Preisgericht stellte insbesondere die „Einfachheit und Klarheit des Entwurfes, der die Doppelfunktion des Hauses erkennbar spiegelt, ohne sie übermäßig zu interpretieren“ des Siegerentwurfs der Architekten Wandel Lorch heraus. Desweiteren überzeugte der Entwurf „durch ein ruhiges und unprätentiöses Bürogebäude, dessen Erdgeschoss mit dem Dokumentationszentrum sich zwar farblich und in der Gliederung seiner Öffnungen vom kubischen Gesamtbau unterscheidet, aber den gleichen Ernst des Gesamtgebäudes hat.“

Neben politischen Vertretern Hamburgs und der Kulturbehörde begleiteten Vertreter der Jüdischen Gemeinde, der Roma und Cinti Union, dem Landesverband der Sinti und dem Auschwitz-Komiteesowie das Museum für Hamburgische Geschichte, das Institut für die Geschichte der Deutschen Juden, die Landeszentrale für Politische Bildung sowie die KZ-Gedenkstätte Neuengamme den gesamten Planungsprozess des Dokumentationszentrums.

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