Hamburg fegt den Scherbenhaufen

09. Juli 2017 18:43 contrast media Aktuelles,Altona,Geschichte , ,

Verwüstung im Schanzenviertel nach Ausschreitungen beim G20 Gipfel

Stadt arbeitet den G20 Gipfel auf

Bereits einen Tag, nachdem Autonome Aktivisten das Schanzenviertel in Schutt und Asche gelegt haben, erobern sich die Einwohner des beliebten Stadtviertels ihre „Schanze“ zurück. Mit der großangelegten Aktion „Hamburg räumt auf“ halfen viele Hamburger mit, die Spuren der Verwüstung zu beseitigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bürgermeister Olaf Scholz sagten allen Geschädigten unbürokratische Hilfeleistungen zu. 

„Niemand soll auf seinem Schaden sitzen bleiben“, sagte Scholz im Rahmen einer Pressekonferenz. So soll bereits morgen ein Infomobil der Polizei vor Ort die Schäden aufnehmen. Während die Sachschäden relativ schnell beseitigt werden, ist der politische Schaden noch nicht absehbar. Der Bürgermeister erteilte einer Aufforderung eine klare Absage und kündigte für Mittwoch eine Regierungserklärung an.

Der Vorwurf der Kritiker gilt insbesondere dem Polizeieinsatz am Freitag Abend: Die Sicherheit der G20-Teilnehmer wurde der der in dem Stadtteil lebenden Bevölkerung vorgezogen. Daher dauerte es mehrere Stunden, bis das Sondereinsatzkommando am Brennpunkt der Ausschreitungen, wo sich Autonome auf einem Dach verschanzt hatten und die Straße mit Steinen, Zwillengeschossen und einem Molotov Cocktail befeuerten. Die Polizei vor Ort erkannte einen Hinterhalt des Schwarzen Blocks und hatte daher von einem Eingriff abgesehen. Mit Wasserwerfern wurde der Bereich lediglich lokal begrenzt. Anwohner zogen sich verängstigt in ihre Wohnungen zurück. Läden wie der Rewe und Budnikowski wurden verwüstet und geplündert. Mehrere Autos wurden in Brand gesteckt. 

Bereits am Morgen war eine Gruppe Autonomer durch Altona gezogen und hatte dort für Verwüstungen gesorgt. Mit dem Ausmaß an Gewalt hatte niemand wirklich gerechnet. Am letzten Gipfel-Tag gab es mit „Hamburg zeigt Haltung“ und „Solidarität statt G20“ noch friedliche Demonstrationen, an denen rund 60 000 Menschen teilnahmen.

Pressekonferenz zum G20 mit Bürgermeister Olaf Scholz, Innensenator Andy Grote, Pressesprecher der Polizei Timo Zill, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und dem Einsatzleiter Hartmut Dudde

Pressekonferenz zum G20 mit Bürgermeister Olaf Scholz, Innensenator Andy Grote, Pressesprecher der Polizei Timo Zill, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und dem Einsatzleiter Hartmut Dudde

Im Rahmen einer Pressekonferenz nahmen Bürgermeister Olaf Scholz, Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und Einsatzleiter Hartmut Dudde zu den Geschehnissen Stellung. Wir übertragen die Regierungserklärung am 12.07.2017 ab 10 Uhr.

 

Ärmel hoch, jetzt wird geschrubbt!

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