Maritimes Museum: Seegeschichte auf 9 Decks

09. Juli 2018 18:42 Beate Eckert-Kraft Geschichte,Museen , , , ,

Maritimes Museum

Hamburgs maritimes Herz dokumentiert Geschichte der Seefahrt

Kürzlich feierte das Internationale Maritime Museum sein 10-jähriges Jubiläum. Zeit für uns, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Auf einem Rundgang durch die neun Decks begeben wir uns auf eine Reise durch die Geschichte der Seefahrt. Neben Schiffmodellen aus den verschiedensten Materialien wie Knochen, Elfenbein oder Bernstein hat das Museum einige Abenteuer an Bord.

Schon früh begaben sich Abenteurer aus aller Welt auf eine Fahrt ins Ungewisse, um zu ergründen, was sich hinter den scheinbar unbezwingbaren Wellenbergen verbirgt. Columbus, Magellan, aber auch schon die Wikinger begaben sich auf Reisen fernab ihrer Heimat und brachten so unterschiedlichste Kulturen aus aller Welt zusammen.

Von Kriegsgefangenen gefertigte Knochenschiffe 

Eine besondere Attraktion sind die Knochenschiffe, die Gefangene während der Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus Knochenresten ihrer Essensration fertigten. Sie nutzen die „Prisoner of war models“ als Tauschobjekte, mit denen sie ihre Essensration aufbessern konnten. Da den Gefangenen keine Pläne vorlagen, bauten sie die Modelle aus ihrer Fantasie. Rund die Hälfte der etwa 300 so gefertigten Modelle blieben erhalten.

Aber auch Modelle aus Elfenbein, Bernstein oder Gewürznelken sind im Internationalen Maritimen Museum zu sehen.

Die Decks im Maritimen Museum

Deck 1 steht im Zeichen der Entdeckung der Welt und zeigt, mit welchen Mitteln sich die Seefahrer seit jeher auf den Weltmeeren orientieren. Auf dem Zwischendeck findet man auch aus Lego gebaute Modelle der Queen Mary II und des Hamburger Veermasters PEKING. Auch die Original_Gallionsfigur ist hier zu sehen.

Auf Deck 2 steht der Antrieb „Wind“ im Vordergrund. Bis in die Anfänge des 20. Jahrhundert prägten Segelschiffe die Seefahrt, bevor sie von schnelleren Antrieben abgelöst wurden.

Deck 3 zeigt die Geschichte des Schiffbaus anhand von zeitgenössischen Skizzen. Aber auch moderne Computer- und Lasergestützte Fertigungstechniken sind ein Thema.

Das Leben an Bord mit Utensilien und Einrichtungsgegenständen sowie der Ausrüstung eines Seemanns präsentiert Deck 4.

Aufstieg und Fall von Nationen waren häufig eng an die Sieg oder Niederlage auf See geknüpft. Der Marinegeschichte widmet sich Deck 5.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts fand der Wechsel von Segelschiffen zum Antrieb mit Dampfmaschinen statt. Die inzwischen aus Stahl gefertigten Schiffe erweiterten die Möglichkeiten der Handels- und Passagierschifffahrt. Deck 6 zeigt die Entwicklung in der modernen Seefahrt.

Deck 7 begibt sich auf Forschungsreisen auf den Boden der Ozeane. Die Untiefen unseres Planeten, der zu drei Vierteln mit Wasser bedeckt ist, bergen noch viele Geheimnisse.

Deck 8 beherbergt eine Gemäldegalerie mit mehr als 200 Werken aus den Niederlanden, Großbritannien, Skandinavien und Deutschland.

Auf Deck 9 ist die große Welt der Schiffe ganz klein. Zahlreiche Miniaturmodelle und Nachbildungen von Hafenlandschaften und Seeschlachten sind hier zu finden.

 

 

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