Rathaus Empfang für 70 Jahre „Stern“

24. August 2018 09:32 Beate Eckert-Kraft Aktuelles,Literatur , ,

Bürgermeister Tschntscher lädt zum Geburtstag in den Großen Festsaal

Als Henry Nannen am 1. August 1948 das Magazin „Stern“ ins Leben rief, bewies er mit der Mischung aus politischen und gesellschaftlichen Themen mit zahlreichen dokumentierenden Bildern ein gutes Gefühl für den Zeitgeist. Zusammen mit dem Spiegel und Focus gehört der Stern zu den auflagenstärksten Zeitschriften. Anlässlich des 70. Geburtstages lud Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher zu einem Empfang im Hamburger Rathaus ein.

Sigmar Gabriel hält Laudatio zum 70. Geburtstag des "Stern"

Sigmar Gabriel hält Laudatio zum 70. Geburtstag des „Stern“

Neben rund 350 Gästen war auch der ehemalige Bundesminister Sigmar Gabriel für eine Gastrede erschienen. Neben dem Bürgermeister, der Vorstandsvorsitzenden von Gruner + Jahr Julia Jäkel und dem Chefredakteur Christian Krug erinnerte er an die bewegte Geschichte des Magazins. 

Dabei fielen auch kritische und nachdenkliche Worte. So ist die Geschichte mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern 1983 untrennbar mit dem Magazin verbunden. Diese führte aber nicht zum Niedergang des „Stern“. Im Gegenteil die Aufarbeitung und die daraus gezogenen Konsequenzen zeigten eine seriöse Umgehensweise, was die Recherche von Themen angeht. Der Rückgang der Auflagen von Print-Magazinen und der wachsenden Konkurrenz von Online-Medien stellt auch für die beliebte wöchentlich erscheinende Zeitschrift eine große Herausforderung dar. Dieser stellt sich der Verlag durch eigene Strategien für Online-Angebote.

Kritische Worte fanden die Redner auch für den schnelllebigen, teils wenig recherchierten Austausch von News über soziale Medien, welche starken Einfluss auf gesellschaftliche Strukturen nehmen und die starken Tendenzen zur Einschränkung der Pressefreiheit auch in demokratisch gewählten Regierungen begünstigen.

Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher stellte die Bedeutung der Gründung der Magazine Stern und Spiegel um die Verleger Henry Nannen, Rudolf Augstein und Gerd Bucerius für die Entwicklung Hamburgs als Medienstadt heraus.

Fotos: ©Beate Eckert-Kraft

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