Hamburg Towers verlieren nach Verlängerung

01. März 2020 09:40 contrast media Basketball ,

Hamburg Towers vs Crailsheim

Wilhelmsburger liefern Crailsheim ein Kopf-an-Kopf-Rennen

Die Hamburg Towers haben eine hoch intensive Begegnung gegen die HAKRO Merlins Crailsheim vor 3400 Zuschauern in der eldel-optics.de Arena mit 91:92 (82:82 67:68 48:45 21:30) verloren. Dabei erzwang das Team von Mike Taylor gegen den Tabellen-Vierten eine Verlängerung und ging sieben Sekunden vor Schluss mit 91:90 in Führung. Aber DeWayne Russell behielt die Nerven und erzielte im Gegenzug den entscheidenden Korb.

„Was für eine Spiel – Wahnsinn“, sagte Gäste- Coach Tuomas Iisalo nach den aufregenden Schlussminuten. „Mit Russell haben wir einen Spieler, der Spiele entscheiden kann.“ Auch Headcoach Mike Taylor stand noch unter dem Eindruck der intensiven Begegnung: „Beide Mannschaften haben alles gegeben. Die Mannschaft ist etwas verstört. Es ist wichtig, positiv zu bleiben.“

Jorge Gutierrez hat seine Gehirnerschütterung überwunden
Jorge Gutierrez hat seine Gehirnerschütterung überwunden

Mike Taylor musste auf Heiko Schaffartzik verzichten, der im Hinspiel zu den besten Spielern zählte. Auch Malik Müller und Prince Ibeh standen nicht zur Verfügung. Dafür war Jorge Gutierrez nach einer leichten Gehirnerschütterung im Kader. Beau Beech, Demarcus Holland, Jorge Gutierrez, Michael Carrera und Bogdan Radosavljevic stellten bei den Hamburg Towers die Starting Five.

Crailsheim zeigt sich treffsicher

Crailsheim zeigt sich treffsicher
Crailsheim zeigt sich treffsicher

Die Gäste gingen als PlayOff-Kandidat mit großem Selbstbewusstsein in die Begegnung und liegen schon nach zwei Minuten mit 7:0 vorn. Dabei präsentieren sich Jeremy Morgan, DeWayne Russell und Aaron Jones in bester Wurflaune. Dann zeigen die Hamburger, dass sie sich nicht so einfach den heiß begehrten ersten Heimsieg nehmen lassen wollen. Jorge Gutierrez unterstreicht seine Rolle als Führungsspieler und erzielt nach fünf Minuten das 11:13. Bis zur 8. Minute bleibt der Aufsteiger in Schlagdistanz, aber dann drehen die „Zauberer“ noch einmal auf und liegen vor der ersten Pause mit 30:21 vorn.

Fast Breaks über Holland bringen die Wende

Demarcus Holland spielt seine Schnelligkeit aus
Demarcus Holland spielt seine Schnelligkeit aus

Das zweite Viertel gehört den Gastgebern, die nun in der Defensive zahlreiche Rebounds gewinnen und vor allem über Demarcus Holland schnelle Konter starten. Zudem ist das Team aus Crailsheim schnell mit fünf Fouls vorbelastet, sodass die Towers häufig Chancen an der Freiwurf-Linie erhalten. Dabei erweisen sich Gutierrez, Carrera und Franke als nervenstark. Als Michael Carrera in der 18. Minute das 39:39 erzielt, steht die Halle. Mit einer knappen Führung von 48:45 geht es in die Halbzeitpause.

Spiel auf Messers Schneide

Nach dem Seitenwechsel steht das Spiel auf Messers Schneide. In der 24. Minute ist Hamburgs Korbjäger Bogdan Radosavljevic, der von den Gästen weitgehend kaltgestellt war, mit einem Technischen Foul aus dem Spiel. Die Hamburger behalten bis zur 30. Minute mit 67:65 die Nase knapp vorn, aber in der Schlusssekunde erzielt Russell mit einem 3er die Führung für die Gäste.

Für diese Ringenlage ist Bogdan Radosavljevic aus dem Spiel
Für diese Ringenlage ist Bogdan Radosavljevic aus dem Spiel

Hamburg Towers erzwingen Verlängerung

Yannick Franke bleibt cool
Yannick Franke bleibt cool

Zu Beginn der vierten Viertels erwischen die Merlins den besseren Start. Die Towers leisten sich zahlreiche, wenn auch knappe Fehlwürfe. So ziehen die Gäste auf neun Punkte davon, bevor Gutierrez, mit 25 Punkten bester Werfer, mit einem Dreier das 70:76 erzielt. Damit sind die „Türme“ wieder im Spiel. In der 39. Minute behält Yannick Franke bei zwei Freiwürfen die Nerven und erzielt den Anschluss zum 80:82. 17 Sekunden vor der Schluss-Sirene legt der Holländer nach und erzielt den Ausgleich – Verlängerung.

Tuomas Iisalo ist mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen nicht einverstanden
Tuomas Iisalo ist mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen nicht einverstanden

Russell entscheidet das Spiel

Demarcus Holland und Sebastian Herrera
Demarcus Holland und Sebastian Herrera

Der Kräfteverschleiß ist nun bei beiden Teams zu spüren. Bei den Towers muss sich nun auch Gutierrez nach dem fünften Foul das Spiel von der Bank aus aunsehen, bei den Gästen fehlt Sebastian Herrera. Der Kampf dominiert die letzten Minuten. Als Carrera in der 43. Minute das 88:82 erzielt, scheint der erste Heimsieg nah. Aber in dieser Phase zeigt Crailsheim die besseren Nerven. Den Towers unterlaufen einige Fehler, die sie aber mit großem Kampf meistens wieder ausbügeln. Mit 89:87 geht es in die Schlussminute. Ein 3er bringt die Gäste wieder nach vorn. Sieben Sekunden vor Ende bringt Carrera die Hamburger wieder nach vorn, aber Russell gelingt mit dem 92:91 eine rasche Antwort. Die Towers haben im Gegenzug noch Zeit, den Siegtreffer zu erzielen, aber Frankes Wurf springt vom Ring ab. Carrera erwischt den Rebound, aber die Schluss-Sirene beendet das Spiel.

Michael Carrera läuft in der Crunchtime zur Hochform auf
Michael Carrera läuft in der Crunchtime zur Hochform auf

Wieder stehen die Towers nach großem Kampf und gutem Spiel als Verlierer da. Die positive Entwicklung des Teams ist unverkennbar. Immerhin präsentieren sich die Towers mit Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel weitgehend auf Augenhöhe. In entscheidenden Situationen fehlt allerdings noch die Ruhe. Ein Sieg würde vermutlich den Kopf freier machen. „Wir müssen mit mehr emotionaler Disziplin spielen. Wir müssen unsere Emotionen kontrollieren. Ich bin stolz auf die kämpferische Leistung“, lautet das Resümee Mike Taylors.

De Wayne Russell entscheidet das Spiel
De Wayne Russell entscheidet das Spiel

Cool bleiben und Kopf oben behalten. Bereits am 7. März müssen die Hamburg Towers in Göttingen antreten. Die Niedersachsen präsentieren sich derzeit in hervorragender Form und haben zuletzt Siege gegen Braunschweig und Bayern München eingefahren.

Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

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