Hamburg Towers verspielen Chance auf PlayIns gegen Niners Chemnitz

Bittere Niederlage nach 22-Punkte-Vorsprung
Mit einer enttäuschenden 88:93 (72:59 50:35 29:12) Niederlage vor 2897 Zuschauern gegen die Niners Chemnitz im Wilhelmsburger InselPark haben die Hamburg Towers wohl alle Chancen auf die Post Season Games verpasst. Dabei lag das Team von Head Coach Benka Barloschky Mitte des dritten Viertels mit 22 Punkten vorn. Aber im Schlussviertel konnten die Hamburger wie schon in den vergangenen Spielen die Intensität des Gegners nicht mehr toppen. Zudem fehlte Brae Ivey wegen des 4. persönlichen Fouls über weite Strecken und musste nach 36 Minuten wegen eines Offensiv-Fouls das Geschehen komplett von der Bank aus ansehen, Es gab niemanden, der die Lücke schließen konnte. Dagegen machten die Gäste den Einzug in die PlayOffs klar.
Nach dem grandiosen Sieg gegen Bayern München mussten die Hamburger in der entscheidenden Saisonphase drei Niederlagen einstecken. Die Niners Chemnitz waren mit 17 Siegen und zwei Siegen in Folge in die Partie gegangen. Mit einem weiteren Erfolg konnte das Team von Enrico Pastore den erneuten Einzug in die PlayOffs festigen.
Hamburg Towers mit hoher Intensität
Davon war zu Beginn der Partie nichts zu sehen. Gerade die Hamburg Towers, die in den letzten beiden Spielen 216 Punkte kassieren mussten, überzeugten mit einer starken Defensiv-Leistung und liegen am Ende des ersten Viertels bereits mit 17 Punkten vorn. Jonathan Stove (15 Punkte, 3 Assists) ist dabei ein Aktivposten und Brae Ivey zeigt sich in Wurflaune (17 Punkte, 6 Assists), setzt aber auch seine Mitspieler geschickt ein.
Im zweiten Viertel kommen die Niners vor allem mit Victor Bailey Jr (23 Punkte) und Jacob Gilyard (17 Punkte, 12 Assists, 5 Rebounds) besser in die Partie, aber die Hamburger behalten die Kontrolle. Brae Ivey verwandelt zum Abschluss zwei Freiwürfe und stellt zur Pause einen 15-Punkte-Vorsprung her.
Bailey und Gilyard drehen auf
Im dritten Abschnitt startet Niklas Wimberg (13 Punkte, 5 Rebounds) mit7 Punkten in Folge und bringt die Hamburger in der 25. Minute mit 59:37 in Führung. Dann schmilzt zunehmend der Vorsprung der Hamburger. Neben Gilyard und Bailey dreht auch Roman Bedime (16 Punkte) auf. Bei den Hamburgern scheint zunehmend die Überzeugung zu schwinden, die Partie gewinnen zu können und damit lässt auch die Trefferquote nach. Den Niners Chemnitz scheint die Bedeutung der Partie nun bewusst zu werden. Sie nutzen die sich häufenden Fehler der Gastgeber gnadenlos aus. Wie schon in den vergangenen Partien lässt bei den Hamburgern die Intensität in der Defensive nach. Sie können die Schlüsselspieler der Niners nicht stoppen, die nun das Spiel komplett dominieren.
Hamburg Towers können Schlüsselspieler der Niners nicht stoppen
Die Hamburger liegen in der 31. Minute mit 10 Punkten vorn, als Brae Ivey nach dem 4. persönlichen Foul erstmal auf der Bank Platz nehmen muss. In dieser Phase stockt komplett die Offensive der „Türme“. Es gibt eigentlich niemanden, der Verantwortung übernimmt und Anspielstationen unter dem Korb findet. Mitte des Schlussviertels sorgt Benedict Turudic ()8 Punkte, 3 Rebounds mit zwei Treffern in Folge noch einmal für Aufwind. Der Hamburger Kapitän bekommt aber insgesamt nur knapp 12 Minuten Spielzeit. Nach 36 Minuten bekommt Brae Ivey mit einer Offensiv-Aktion sein zugegebenermaßen fragwürdiges 5. Foul und muss entsetzt ansehen, wie der Vorsprung von inzwischen 4 Punkten weiter schmilzt.
Towers mit offensiver Schockstarre ohne Ivey
Zwei Minuten vor dem Ende erzielt Ex-Hamburger Deandre Lansdowne (11 Punkte, 7 Rebounds) den ersten Ausgleich seit dem Start, wenig später Jeff Garrett (9 Punkte, 5 Rebounds) die erste Führung für die Gäste, Die sind in dieser Phase wacher und bauen den Vorsprung aus. 36 Sekunden vor dem Ende erzielt Wimberg den Anschluss für die Gastgeber. Aber Bailey lässt sich die Chance nicht nehmen und verwandelt alle drei Freiwürfe nach einem Wurfversuch aus der Distanz. Jordan Barnett (4 Punkte, 9 Rebounds) versucht es noch einmal aus der Distanz, aber sein Wurf trifft nur den Ring. Damit nimmt Chemnitz einen letztendlich verdienten Sieg mit nach Hause und sichert sich die PlayOffs.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Einen Spieltag vor dem Ende liegt das Team von Head Coach Benka Barloschky mit 15 Siegen auf dem 13. Tabellenplatz. Das ist nur ein Sieg weniger als die Mannschaften, die auf den Plätzen 9 und 10, aber mit Ludwigsburg und dem MBC sind das Teams, die im direkten Vergleich vor den „Türmen“ liegen. Die Mannschaft muss sich fragen, warum gerade in den entscheidenden Situationen häufig die Intensität fehlte, den Sieg über die Bühne zu bringen. In letzten Saisonspiel empfangen die Hamburg Towers mit Ulm ein Team, gegen das es bisher wenig zu holen gab. Mit 21 Siegen haben sich die Süddeutschen bereits den Einzug in die PlayOffs und den Heimvorteil gesichert Mit einem weiteren Sieg können sie sogar Bayern München noch von der Tabellenspitze verdrängen.
Fotos © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de