Sechs Projekte für Elbkulturfonds ausgewählt

500.000 Euro für genreübergreifende Projekte der Freien Szene
Mit dem Elbkulturfonds jährlich genreübergreifende Projekte der Freien Szene. Dabei wählt unabhängige Jury Projekte aus, die sich auf vielfältige Weise mit Kunst im öffentlichen Raum, gesellschaftlicher Teilhabe und aktuellen politischen Fragen auseinandersetzen. Auch im Jahr 2026 fördert die Behörde für Kultur und Medien sechs Projekte mit 500.000 Euro. Bei der Auswahl legt der Elbkulturfonds den Schwerpunkt auf innovative künstlerische Produktionen mit starker Verankerung in der Stadtgesellschaft.
Folgende Projekte wurden für die Förderung ausgewählt:
Beyond Borders: Love and Literature
Simoné Goldschmidt-Lechner
Fördersumme: 50.000 Euro
„Beyond Borders: Love and Literature“ schafft ein nachhaltiges, genreübergreifendes Angebot für Schreibende in Hamburg. Die Veranstaltungen werden in unabhängigen Buchläden und Spielstätten in ganz Hamburg stattfinden und in Zeiten zunehmenden Rechtsrucks Orte solidarischen Zusammenkommens feiern.
ReferenzBibliothek zu Kunst im öffentlichen Raum Hamburg und darüber hinaus
Thiseas Efstathopoulos/para-education
Fördersumme: 59.500 Euro
„ReferenzBibliothek zu Kunst im öffentlichen Raum Hamburg und darüber hinaus“ erzählt die Geschichten und Hintergründe der zahlreichen Kunstwerke, Denkmale und künstlerischen Projekte im öffentlichen Stadtraum und entwickelt dazu ein inklusives, barrierearmes, digitales Vermittlungstool.
POPAGANDA
Clara Pazzini
Fördersumme: 66.000 Euro
Clara Pazzini erschafft mit „POPAGANDA“ eine antifaschistische Pop-Oper im öffentlichen Raum – ein Musiktheater-Umzug durch Hamburg, zwischen Konzert, politischem Happening und choreografierter Demonstration.
Night Shifts (AT)
Lisa Alice Klosterkötter / KlosterkötterGrafGBR
Fördersumme: 88.000 Euro
„Night Shifts (AT)“ beschäftigt sich mit der Zeit zwischen Dämmerung und Morgengrauen und untersucht mittels künstlerischer Interventionen, wie Performances, Lesungen, Installationen und Konzerte das Spannungsfeld zwischen Licht und Schatten, Sichtbarkeit und Verborgensein. Vielfältige künstlerische Beiträge finden an Orten wie einem Hafencontainer, dem Volkspark Altona, der St. Pauli Kirche, Straßenschluchten der City Nord, dem Dampfboot-Wartezimmer mit Abwasserkanal, Kneipen auf der Reeperbahn und der Nordelbbrücke statt, an denen drei „Nachtwächterinnen“ das Publikum durch den Abend führen.
KLIMASTRÖME – Städte, Länder, Flüsse!
Caio Jacques Piaszek
Fördersumme: 96.500 Euro
Das Kunst- und Forschungsfestival für Kinder und Jugendliche eröffnet künstlerische Zugänge zum Thema Klimaschutz und öffnet eine Plattform für den Austausch von Ideen, Wünschen und Ängsten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bezug auf die Klimakrise und einen sich verändernden Planeten. Ziel ist es, für klimaspezifische Problemstellungen zu sensibilisieren und ein selbst ermächtigtes Netzwerk von Kindern aufzubauen, welches in gemeinschaftlicher Verantwortung in die Zukunft blickt.
(NOT A) COMMON GROUND.
Liz Rech
Fördersumme: 140.000 Euro
Mit dem Hamburger Baakenhafen als Teil des Diskurses der aktuellen kultur- und erinnerungspolitischen Debatte um post-koloniale Geschichte beschäftigt sich Liz Rech mit „(NOT A) COMMON GROUND.” Der performative Beitrag zur Betrachtung und Aufarbeitung von Kolonialgeschichte wie der Verabschiedung der sogenannten „Schutztruppen“ am Baakenhafen, die später unter dem Kommando von Lothar von Trotha im heutigen Namibia (damals „Deutsch-Südwestafrika“) einen Genozid an den Volksgruppen der Herero und Nama verübten, wird im Frühsommer 2026 im Rahmen der Programmreihe Counter Monuments der neuen Stadtkuratorin Joanna Warsza Kolonialgeschichte stattfinden.
Diesjährige Jurymitglieder des Elbkulturfonds waren:
Julian Warner / Künstlerischer Leiter des Brechtfestivals in Augsburg 2023-25
Elmar Lause / Bildender Künstler
Tina Pfurr / Performerin, Schauspielerin, Kulturproduzentin
Lorraine Suxdorf / Künstlerische Leitung altonale