Hindenburgstraße wird in Traute-Lafrenz-Straße umbenannt

31. Juli 2025 19:12 contrast media Aktuelles,Gesellschaft,Hamburg-Nord ,

Traute-Lafrenz-Strasse

Hamburg erinnert an Widerstandskämpferin der Weißen Rose

Die Stadt Hamburg wählt bei der Benennung von Straßen häufig Persönlichkeiten aus, die sie im Gedächtnis der Stadt präsent halten will. Dabei berät die Senatskommission über eingehende Vorschläge und setzt sie im Fall einer Zustimmung um. Mit der Umbenennung der Hindenburgstraße, die durch die , die durch die Stadtteile Groß Borstel, Alsterdorf und Winterhude verläuft, ist sie bereits im Mai 2025 einem Vorschlag aus dem Vorjahr gefolgt. Dabei wird der südliche Teil bis zum Jahnring dem bereits 2013 in Otto-Wels-Straße umbenannten Teil der ehemaligen Hindenburgstraße angeschlossen. Der weiterführende Teil von der U-Bahnstation Alsterdorf über die Alsterkrugchaussee bis zur Obenhauptstraße wird in Traute-Lafrenz-Straße umbenannt. Beim Druck ist allerdings auf einigen Schildern ein Fehler unterlaufen.

Nach einer Feierstunde in der Martin-Luther-Kirche wurden heute Nachmittag die neuen Straßenschilder enthüllt. Sie erinnert damit künftig an die am 3. Mai in Hamburg geborene Widerstandskämpferin Traute Lafrenz. Sie war Mitglied der Weißen Rose. Bereits in ihrer Schulzeit knüpfte sie Kontakte zu der studentischen Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Im März 1943 wurde sie verhaftet und im Polizeigefängnis in Hamburg-Fuhlsbüttel untergebracht. Nach ihrer Befreiung durch amerikanische Truppen im April 1945 schloss sie ihr Medizinstudium in den USA ab. Von 1972 bis 1994 leitete Traute Lafrenz die heilpädagogische Tagesschule Esperanza für Kinder mit geistiger Behinderung. 2009 erhielt sie in Hamburg die Herbert-Weichmann-Medaille und 2019 den Bundesverdienstorden 1. Klasse. Sie ist am 6. März 2023 in Charleston County, South Carolina gestorben.

Otto Wels war von 1912 bis 1918 sozialdemokratischer Abgeordneter des deutschen Reichstags und von 1919 bis 1920 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung.

„Über den Umgang mit der Hindenburgstraße hat die Stadt lange gerungen. Dass mit Traute Lafrenz nun eine Widerstandskämpferin und mutige Hamburgerin geehrt wird, ist eine wichtige und richtige Entscheidung. Zusammen mit der Otto-Wels-Straße erinnern die neuen Straßennamen nun an zwei Menschen, deren Biografien kaum unterschiedlicher sein könnten und die doch beide entschlossen und mutig für Demokratie und Menschlichkeit eintraten. Die Traute-Lafrenz-Straße und die Otto-Wels-Straße fordern uns auf, für Demokratie und ein gutes, respektvolles Miteinander einzutreten“, sagt Jana Schiedek, Staatsrätin für Kultur und Medien.

Wer findet den Fehler?

Auf einigen Straßenschilderb ist das Wort „Widerstand“ mit „ie“ geschrieben. Die betroffenen Schilder müssen noch ausgetauscht werden. Auch bei dem Schild an der U-Bahn-Station ist der Fehler zu sehen. Das ist vielleicht noch etwas für das Raritätenkabinett.

Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

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