HSV zieht Notbremse – Labbadia übernimmt das Training

15. April 2015 15:11 Beate Eckert-Kraft Aktuelles,Fußball ,

Der HSV hat reagiert. nach den letzten furchtbaren Auftritten der Mannschaft hat der Verein auf die bedrohliche Situation reagiert und Bruno Labbadia für 15 Monate als Trainer verpflichtet. Bereits am heutigen Vormittag hat Labbadia, der bereits in den Jahren 2009-2010 den Trainerposten innehatte, das Training geleitet.

Die Vereinsführung reagierte damit auf den Ernst der Lage und sagte Thomas Tuchel ab, der den Posten in der neuen Saison übernehmen sollte.

Der derzeit in einer mit seinem Ex-Club Mainz vereinbarten Ruhepause befindliche Wunschkandidat konnte sich nicht entschließen, das Amt sofort zu übernehmen, um den Club vor dem ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte zu bewahren. Er wollte seine Vereinbarung mit dem alten Club nicht brechen, bei dem der HSV am 3. Mai zu Gast ist, zudem musste er damit rechnen, dass der HSV absteigt. Oder wusste er bereits von den Plänen Jürgen Klopps, denn BVB zu verlassen?

Die Situation sollte zunächst durch den Wechsel des Sportdirektors Perter Knäbel zum Trainer überbrückt werden. Dazu wurde dem unerfahrenen Trainer zur Unterstützung Peter Hermann an die Seite gestellt, aber nach zwei katastrophalen Spielen blieb der Vereinsführung keine Wahl.

Knäbel übernimmt wieder das Amt des Direktors Profifußball und Hermann löste seinen bis zum Saisonende laufenden Vertrag auf. Labbadia hätte nach eigener Aussage gern mit Hermann zusammengearbeitet, bringt jetzt aber seinen Assistenten Eddy Sözer mit.

Für die zuletzt gesichtslose Mannschaft sollte jetzt mehr Ruhe einkehren. Daher ging es auch nicht mehr darum, zunächst einen „Feuerwehrmann“ bis zum Ende der Saison zu verpflichten, der dann zur neuen Saison von Tuchel abgelöst wird. Man kann nur hoffen, dass das Team sich fängt und der nun eingeschlagene Weg nun zu mehr Kontinuität führt und nicht bald mehr Trainerwechsel als geschossene Tore zu Buche stehen. Labbaia ist bereits der vierte Trainer in dieser Saison.

Auf jeden Fall muss man Bruno Labbadia für seine Entscheidung, in dieser Situation nun als vermeintliche „B-Lösung“ die Kohlen aus dem Feuer zu holen und den Verein vor dem Abstieg retten zu wollen, Respekt zollen. Der 49-Jährige lebt bereits in Hamburg und war auch als Spieler von 1987 bis 1989 im Verein. Als Trainer führte er die Mannschaft in das Europapokal-Halbfinale, musste dann aber vor dieser Partie gehen.

Er ist sich der Problematik der Situation voll bewusst und will vor allem in den Köpfen der Spieler eine Blockade lösen. Die Mannschaft erzielt keine Tore mehr und leistet sich Woche für Woche in der Abwehr unerklärliche individuelle Fehler, die mit dem am Boden liegenden Selbstbewusstsein nicht mehr kompensiert werden können.

Bis zum Saisonende bleiben noch sechs Spiele. Bereits am Sonntag steht das Nordderby gegen Werder Bremen auf dem Plan.

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