Rockoper „Jesus Christ Superstar“ als Sommergastspiel in der Staatsoper
Im Jahr 1971 fand in New York City die Uraufführung des Rock-Musicals Jesus Christ Superstar mit der Musik des damals noch unbekannten Andrew Lloyd Webber statt. Die Texte zu dem Bibelthema der letzten sieben Tage Jesu verfasste Tom Rice. Nachdem das damals als „Rockoper“ bezeichnete Werk in 720 Vorstellungen bereits erfolgreich am Broadway und acht Jahre in Folge am Londoner West End gelaufen ist, ist sie nun als Sommergastspiel in der Hamburger Staatsoper noch bis Sonntag zu sehen.
Die Neuinszenierung mit einer Starbesetzung aus dem Londoner West End ist lediglich bei drei Gastspielen in Deutschland zu sehen. Da der unorthodoxe Umgang mit dem religiösen Thema zunächst befremdete, veröffentlichten Webber und Rice zunächst ein Konzeptalbum, das aber mit zwei Millionen verkauften Platten in zwölf Monaten und Platz 1 in den Billboard Charts einen überraschenden Erfolg erzielte und wird mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Darauf hin wurde eine szenische Aufführung des Werkes inszeniert, die auch in Europa gefeiert wird.
Die Pop-Balladen wie „Everything’s Alright“ oder das berühmte „I Don’t Know How to Love Him“ oder „Heaven to their Minds“ zählen inzwischen zur Popgeschichte. In dem Musical wird Jesus als verletzlicher, menschlicher Held gezeigt, der in den Sog des eigenen Ruhms gerät und zuweilen gar an seiner Bestimmung zweifelt. Judas übernimmt die Rolle des sarkastischen Kommentators und enttäuschten Freunds, der den mörderischen Verrat in einer Mischung aus echter Besorgnis und kopfloser Eifersucht begeht.