HSV siegt im Derby
Derbysieg für den Hamburger SV – das gab es in Bremen seit mehr als sieben Jahren nicht mehr. Zuletzt konnten die Hamburger in Bremen im Jahr 2009 gewinnen. Es war das Halbfinale in der Europa League. Welten scheinen beide Mannschaften derzeit von diesen Zeiten entfernt. Heute konnte der HSV aber mit einem 3:1 Sieg anknüpfen und lenkt den Blick wieder auf die oberen Tabellenregionen, während der SV Werder nun voll im Abstiegskampf steckt.
Mit großen Verletzungssorgen war der Hamburger SV nach Brmen gefahren. Kacar, der eigentlich im defensiven Mittelfeld starten sollte, sich aber im Training unglücklich verletzte, wurde von Gideon Jung ersetzt. Aaron Hnnt musste seine Versuche, im Training voll zu belasten, abbrechen. Damit musste er „sein“ Derby vom Sofa aus ansehen, dass er so oft erfolgreich für Bremen bestritten hatte. Cleber ersetzt den verletzten Emir Spahic in der Abwehrzentrale.
Wie es sich für ein Derby gehört, geht es sofort los. Nach zwei Minuten köpft Vestergaard knapp neben den Pfosten. Hamburg startet einen schnellen Gegenzug, Lasogga flankt auf den frei stehenden Ilicevic, der den Ball unbedrängt in den Winkel schlenzt.Ivo Ilicevic, der schon die komplette Saison über gute Spiele macht, im Abschluss aber bisher immer etwas überhastet wirkt, belohnt sich endlich und tankt Selbstvertrauen für die gesamte Partie.
Der Hamburger SV ist die bessere Mannschaft und hat bereits wenige MInuten später die nächste große Gelegenheit: Lasogga legt den Ball schnell auf Gregoritsch ab, der allein auf das Bremer Tor zu läuft, aber Torhüter Wiedwald nicht überwinden kann. Dann verletzt sich der gut aufspielende Lasogga unglücklich. Die Hamburger mussten schon vor dem Spiel um den Einsatz des Stürmers bangen, der in der Woche mit einem Magen-Darm Virus zu kämpfen hatte. Nach einem Foul fällt er auf die Schulter, die er sich bereits in der vergangenen Saison ausgekugelt hatte und muss ausgewechselt werden.. Schipplock nimmt seinen Platz ein. Lasogga muss nun mit einer Operation rechnen und fällt wohl für längere Zeit aus.
Die Hamburger wirken wenig beeindruckt. In der 27. Minute macht Gregoritsch mit einem abgefälschen Freistoß sein drittes Saisontor. Junusovic lenkt den Ball mit dem Kopf unhaltbar in den rechten Winkel.
Erst nach der Pause zeigen die Bremer, die Qualitäten, die man in einem Derby benötigt und übt Druck auf das Hamburger Tor aus. Auch viele wichtige Zweikämpfe gehen an den Nordrivalen. In dieser Phase zeigt sich dass der HSV im Vergleich zur vergangenen Saison sehr stabil wirkt, aber noch Probleme hat, eine komfortabel scheinende Führung souverän über die Bühne zu bringen. Prompt fällt der Anschlusstreffer in der 51. Minute durch Ujah, der nach einem von Bargfrede in den Strafraum gehobenen Ball frei vor Adler auftaucht und sicher verwandelt. In dieser Phase zeigt erneut Rene Adler seine Klasse und verhindert den Ausgleich.
Fünf Minuten später dann erneut ein schneller Konter des HSV: Der nun befreit aufspielende Ilicevic nimmt den Ball am eigenen Strafraum an und sieht, dass der schnelle Nicolai Müller noch in der eigenen Hälfte startet. Nach einem präzisen Pass läuft Müller allein auf Wiedwald zu und trifft zm 3:1. Bremen hat nichts mehr entgegenzusetzten. Die Hamburger liegen bis morgen auf Platz sechs der Tabelle und haben somit wieder Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen. Die Verfolger Schalke und Leverkusen treffen morgen im direkten Duell aufeinander. Am kommenden Wochenende kommen die einen Punkt hinter dem HSV liegenden Mainzer nach Hamburg. Bremen muss zu den ebenfalls vom Abstieg bedrohten Stuttgartern reisen.