Jüdischer Friedhof in Altona soll UNESCO-Welterbe werden
Der Jüdische Friedhof in Altona soll UNESCO-Welterbe werden. Der Senat hat heute beschlossen, im Dezember die Antragsunterlagen für die Nominierung einzureichen. Im Laufe des Jahre 2017 erfolgt dann die Prüfung durch Experten von ICOMOS International, bis das Welterbe-Komitee im Jahr 2018 über die Aufnahme entscheidet.
Der Jüdische Friedhof Hamburg-Altona ist einer der ältesten portugiesisch-sephardischen Friedhöfe der Welt. Die Sepharden sind Juden, die bis zu ihrer Vertreibung 1492 und 1513 auf der Iberischen Halbinsel lebten. Während sich ein großer Teil der Vertriebenen im heutigen Bosnien oder im nordwestlichen Afrika niederließ, kam ein kleiner Teil in die Seehandelsstädte Nordeuropas, insbesondere nach Amsterdam oder Hamburg. Damit gilt der Friedhof als weltweit wichtiges kulturelles Zeugnis sephardischer Geschichte.
Kulturstaatsrat Carsten Brosda: „Der jüdische Friedhof Hamburg-Altona ist ein herausragendes Zeugnis der Historie unserer Stadt und steht in besonderer Weise für die Kultur des sephardischen Judentums. Die gut erhaltenen Grabsteine erzählen uns in eindrücklicher Weise die Geschichte der sephardischen Juden, die im Mittelalter und der frühen Neuzeit von Flucht und Vertreibung gekennzeichnet war. Es ist unser fester Wille, diese Geschichte lebendig zu halten. Die Eintragung in die UNESCO-Welterbeliste würde die internationale Bedeutung der portugiesisch-sephardischen Kultur unterstreichen und helfen, diesen besonderen Ort für zukünftige Generationen in seiner Einzigartigkeit zu bewahren.“