Bruchhagen neuer Sportvorstand beim HSV
Der Hamburger SV bleibt sich treu. Er kommt nicht zur Ruhe. Was sich bereits in der vergangenen Woche angedeutet hatte, wurde jetzt offiziell bestätigt. Heribert Bruchhagen wird ab Mittwoch neuer Sport-Vorstand. Damit konnte auch der deutliche Aufwärtstrend der Hamburger mit vier Spielen ohne Niederlage Dietmar Beiersdorfer nicht mehr retten.
Die einstimmige Entscheidung des Aufsichtsrates wurde Beiersdorfer bereits am Dienstag mitgeteilt. Einen Tag nach dem ersten Heimsieg gegen den FC Augsburg war es dann soweit. Der HSV verkündete heute gegen 21:30 Uhr offiziell den Wechsel. Bruchhagens erste Amtshandlung besteht jetzt darin, einen neuen Sportchef zu suchen.
Beiersdorfer ist offenbar insbesondere über die gescheiterten Verhandlungen mit Kandidaten wie Nico Hoogma, Horst Heldt oder Christian Hochstätter gestolpert. In seiner Doppelfunktion als Sportchef hat er zuletzt gemeinsam mit Trainer Markus Gisdol Kandidaten für die Transfers in der Winterpause sondiert. Der hatte in der vergangenen Woche mehrmals auf die gute Zusammenarbeit hingewiesen und um Ruhe gebeten.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Germandt gab auf Facebook folgendes Statement: „Der Aufsichtsrat hat sich bereits seit längerem mit der Frage beschäftigt, wie die Führungsstruktur der HSV Fußball AG aufgestellt sein muss. Das letzte halbe Jahr hat uns gezeigt, dass wir noch nicht auf dem Level angekommen sind, das wir uns als Ziel gesetzt haben. Die HSV Fußball AG hat leider nicht in genügendem Maße Erfolg und Stabilität im sportlichen Kerngeschäft entwickeln können und dies führt nun nach einer Vielzahl von geführten Gesprächen zu einem Wechsel im Vorstand. Hierbei gilt und galt es immer, Unruhe so weit wie möglich zu vermeiden, um den Fokus auch weiterhin allein auf die Mannschaft und ihre Leistung auf dem Platz zu legen. Aber auch die jüngste sportliche Trendwende darf den Blick für die unzufrieden stellende Gesamtsituation nicht verstellen.“
Wird es Bruchhagen jetzt gelingen, Ruhe in den Verein zubringen? In seinen bisherigen Stationen ist er eigentlich für seine Besonnenheit bekannt. Ist es vielleicht sogar denkbar, dass Beiersdorfer Sportchef bleibt? Beiersdorfer äußerte, er sei über die Entscheidung „enttäuscht“.
Bruchhagen war bereits von 1992 bis 1995 Manager beim Hamburger SV. Danach wechselte er als Manager zu Arminia Bielefeld. Neben seinen Tätigkeiten als Sportdirektor und als Aufsichtsratsvorsitzender bei Eintracht Frankfurt war er unter anderem als Vorstandsmitglied bei der DFL tätig. Zuletzt war Bruchhagen Experte beim TV-Sender Sky. „Dieser Schritt war bei meinem Abschied in Frankfurt nicht vorgesehen. Aber wenn der HSV anfragt, stellt sich die Frage einer Zu- und Absage gar nicht. Da ist eine Zusage Pflicht“, gab Bruchhagen über die Medien bekannt.