IPI-Weltkongress diskutiert über Pressefreiheit und Qualitätsjournalismus

18. Mai 2017 18:23 contrast media Aktuelles,Kultur ,

Rathaus-Hamburg

Angesichts zunehmender Einschränkungen der Pressefreiheit durch autoritäre Regime diskutieren beim Weltkongress der International Press Institute derzeit 300 Chefredakteure Wege medialer Erneuerung in Hamburg. An der Eröffnung durch Bürgermeister Olaf Scholz im Rathaus nahm mit Nazire Gürsel auch die Ehefrau des in der Türkei inhaftierten Journalisten Kadri Gürsel teil. Der Kongress forderte die Freilassung dessen Freilassung sowie die von dem ebenfalls inhaftierten Deniz Yücel.

Der Forderung schloss sich auch Olaf Scholz an: „In Diktaturen ist die Presse ein Akklamations- und Propaganda-Apparat. Für Autokraten gibt es nur Gleichgesinnte oder Feinde. Die Einschränkung der Pressefreiheit und der Arbeitsbedingungen von Journalisten sind deshalb immer Indikatoren für eine Abkehr von demokratischer Regierungsführung.“ Zudem forderte er von den Journalisten eine an Fakten ausgerichtete Berichterstattung: „Fakten zu recherchieren ist teuer und anstrengend. Aber darin liegt die große Leistung der Journalisten.“

Im Rahmen der Feierlichkeiten erhielt auch der äthiopische Journalist und Blogger Eskinder Nega den World Press Freedom Hero Award. Der seit 2011 in Haft sitzende Nega wurde nach seiner Kritik an dem Missbrauch von Anti-Terror-Gesetzen durch die Regierung zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Zudem wurde das Afghan Journalists Safety Committee (AJSC) mit dem Free Media Pioneer Award ausgezeichnet, das  Journalisten des Landes in Sicherheitsfragen oder Verhaltenstrainings unterstützt.

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