Youssou NDour bringt Elbphilharmonie zum Beben

28. August 2018 14:35 Beate Eckert-Kraft Event-Klassiker,Musik,Veranstaltungen , ,

Youssou Ndour und Le super etoile de Dakar, Elbphilharmonie Großer Saal 27.08.2018

Senegalesische Rhythmen elektrisieren Besucher im Großen Saal

In seiner Eigenschaft als Kultur- und Tourismusminister in Senegal hatte er wenig Zeit für Konzertreisen. Nachdem er sein politisches Amt in seinem Heimatland wechselte und persönlicher Berater des Präsidenten wurde, ist seine außergewöhnliche Stimme wieder in Konzertsälen zu hören. Eine Reise führte Youssou NDour gestern in den Großen Saal der Elbphilharmonie. Bei den westafrikanischen Rhythmen seiner Band Le Super Etoile de Dakar war die Sitzordnung in dem edlen Konzerthaus schnell aufgehoben.

Das Funkeln der „Sterne“ (frz.: étoile) schwappte sofort auf die begeisterten Zuschauer über, die es nicht mehr auf den Sitzen hielt. Die Leichtigkeit des Afro-Pop, unterlegt mit „heißen“ Rhythmen brachte zum ausgehenden Sommer noch einmal viel Wärme in die laue Abendstimmung. Über allem schwebte die Stimme von Youssou NDour, die mühelos den Weg durch jeden „Frequenzdschungel“ zu finden scheint.

Youssou NDour Pionier des Mbalax

Mit seinem Mix aus westafrikanischer Rhythmik und traditionellen Elementen und viel Soul in der Stimme ist der in Dakar geborene Sänger und Komponist einer der Pioniere des westafrikanischen Mbalax. Weltruhm erlangte er 1994 im Duett mit Neneh Cherry mit dem Titel Seven Seconds, der auch gemeinsam mit der Sängerin Pascale Kameni Kanga in der Elbphilharmonie Begeisterungsstürme auslöste. Mit dem Titel New Afrika brachte er aber auch sein politisches Engagement auf die Bühne. Seit Jahren kämpft er als Botschafter der Vereinten Nationen in zahlreichen Aktionen gegen Armut, Korruption und Umweltverschmutzung. Dabei reicht es ihm aber nicht, Missstände aufzuzeigen. Sein Blick geht immer nach vorn. Es geht um Lösungen. Seine Musik ist dafür ein Ausdrucksmittel.

Um der überragenden Stimmung keinen Abbruch zu tun und weil er eben gerade Zeit hatte, hängte der charismatische Sänger als Zugabe mal eben ein zweites Konzert an. Mit rund zwei Stunden Senegal-Party kamen die Besucher im Großen Saal der Elbphilharmonie voll auf ihre Kosten. Angesteckt von so elektrisierendem Rhythmus gaben auch einige mutige Besucher ihre Tanzkünste auf der Bühne zum Besten.

Elbphilharmonie Konzertkino erfolgreich gestartet

Im Rahmen des Konzertkinos wurde die Veranstaltung auch auf den Vorplatz der Elbphilharmonie übertragen. Noch bis Sonntag gibt es hier jeden Abend Übertagungen auf einer Leinwand aus dem Konzerthaus.

Foto: ©Claudia Hoehne

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