20 Gebäude postmoderner Architektur unter Denkmalschutz
Das Gruner und Jahr Gebäude, Fischmarkt und die S-Bahn-Haltestelle Hammerbrook werden Denkmäler
Das Denkmalschutzamt Hamburg prüft seit 2020, welche Gebäude und Landschaftsarchitektur der Postmoderne in der Hansestadt unter Denkmalschutz gestellt werden sollen. Im Zuge dessen wurden bisher 20 Bauwerke ausgewählt, die diesen Status bekommen sollen. Alle ausgewählten Bau- und Gartendenkmale sind zwischen 1975 und 1995 errichtet worden.
Die Postmoderne setzt gegenüber der Moderne stellt einen Kontrast zur funktionalistischen Bauweise der Moderne dar. Die Gebäude weisen mit Giebeln, Säulen und einem Materialmix einen individuelleren Stil auf, der eine Brücke zur kulturellen und geschichtlichen Identität bildet. Hafenzitate und Roter Klinker sind seit Langem auch ein Markenzeichen Hamburgs.
Bereits im Jahr 2017 wurde das Hanseviertel 1980 erbaute unter Denkmalschutz gestellt, das außen und mit Backstein versehen in die traditionelle Bauweise der Hansestadt einreiht. Das 1990 errichtete Gruner und Jahr-Verlagsgebäude am Baumwall greift passend zur Lage am Hafenrand Elemente wie Bullaugen auf und steht seit 1918 unter Denkmalschutz.
Die 1983 fertiggestellte knallrote S-Bahn Haltestelle Hammerbrook, die auf Stelzen steht und die Form einer S-Bahn zeigt ist ein Wahrzeichen der City Süd. Mit dem Eckgrundstück an der Grindelallee 100 von 1987 und dem Verlagsgebäude Hoffmann und Campe am Harvestehuder Weg 41 (1991) kommen jetzt markante Bauwerke hinzu. Aber auch Wohnanlagen wie die Wolfgang-Borchert-Siedlung (1984-86) in Alsterdorf und der Wohnbebauung am Fischmarkt, die 1989 fertiggestellt wurde und sich in vorher bestehende Fassaden einreiht werden unter Denkmalschutz gestellt.
Dr. Anna Joss, die Leiterin des Denkmalschutzamtes Hamburg sieht die Untersuchung der Architektur der Postmoderne als wichtige Weiterentwicklung der Hamburger Denkmalvielfalt: „Die postmoderne Architektur zeichnet sich dadurch aus, das sie auf Formen und Strukturen der Architektur aus der Vergangenheit Bezug nimmt und auf die Geschichte der jeweiligen Orte, wo gebaut wurde. Auch der Aspekt der Stadtreparatur spielte eine Rolle. Es wurde behutsam erneuert und nicht mehr flächig saniert.“
Ende des Jahres soll die Überprüfung von Gebäuden aus diesem Zeitabschnitt abgeschlossen sein.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de