„Grüne Welle“ für den Radverkehr
Digitalisierung sorgt für dynamische Ampelschaltung auf den Velorouten 1 und 3
Wer in Hamburg mit dem Fahrrad unterwegs ist, kennt die Situation: Man bemüht sich, bei Grün über die nächst Ampel zu kommen, aber so sehr man sich auch abstrampelt, man kommt bei Rot an. Auf zwei Abschnitten der Velorouten 1 und 3 ist jetzt Schluss damit. 11 aufeinander abgestimmte Ampeln in Ottensen und Harvestehude erzeugen im Rahmen des vom Bund geförderten Projekt ProBike-HH auf den von Radfahrern hoch frequentierten Strecken eine „Grüne Welle“.
Dabei setzt Hamburg als Modellstadt im Bereich der Mobilität die Möglichkeiten der Digitalisierung, um das Radfahren attraktiver und sicherer zu machen. Auf den betroffenen Straßenzügen sind die Ampeln so getaktet, dass Radfahrer mit einem Durchschnittstempo von 18 km/h die Strecken ohne rote Ampel passieren können. Die erste „Grüne Welle“ für den Radverkehr verläuft auf der Veloroute 3 zwischen der Bogenstraße und dem Kaiser-Friedrich-Ufer. Zwischen 5:00 Uhr und 13:00 Uhr und stadtauswärts ab 13:00 Uhr geht es hier flüssig voran. Die Route wird täglich von rund 3500 Radfahrern frequentiert. Im Rahmen einer Evaluation konnten keine negativen Auswirkungen auf den Kfz-Verkehr festgestellt werden.
Die zweite Grüne Welle auf der Veloroute 1 zwischen der Bleickenallee und der Lobuschstraße. Auf der stadtauswärts führenden Route über Keplerstraße und Arnoldstraße sind sechs Ampeln auf Grün. Hier sind täglich durchschnittlich 5000 Radfahrer unterwegs. Für diese Strecke werden noch bis Juni Daten erhoben, um die Auswirkungen auf den Verkehr zu prüfen und eventuell Optimierungen vornehmen zu können.
Für den Einsatz der Grünen Welle sind mit den Strecken Eppendorfer Weg bis Eppendorfer Landstraße, Ehrenbergstraße bis Königstraße sowie Museumsstraße über Platz der Republik bis zum Ottenser Marktplatz noch drei weitere Routen in Planung. Das Projekt PrioBike-HH wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) noch bis 2024 mit einem Gesamtvolumen von rund 8 Millionen Euro gefördert.
Urheberrechtshinweis: Das Beitragsfoto wurde uns von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende zur Verfügung gestellt.