Hamburg unterzeichnet Rückgabevereinbarung für Benin-Bronzen
179 Objekte aus Raubkunst an Nigeria übergeben
Mit der Rückgabe von insgesamt 179 Bronze-Objekten aus dem ehemaligen Königreich Benin durch Kultursenator Dr. Catsten Brosda an den Generaldirektor der Nationalen Behörde für Museen und Denkmäler Prof. Abba Isa Tijani hat ein jahrzehntelanger Prozess ein Ende gefunden. Damit ist gleichzeitig ein neues Kapitel für den Umgang mit kolonial belastetem Sammlungsgut aufgeschlagen worden. Die Benin-Bronzen waren im Zuge der kolonialen Invasion von britischen Soldaten geraubt und anschließend verkauft worden. Seitdem befinden sie sich im Besitz der Hansestadt Hamburg. Mit der Unterzeichnung der Verträge gehen die Bronzen nun vollständig in den Besitz der Bundesrepublik Nigeria über.
Für die Hansestadt sind die Ausstellungsstücke ein Zeugnis der Kunst anderer Kulturen. Für Nigeria habe sie weine weit höhere Bedeutung für das kulturelle und religiöse Leben im Alltag. Auf Initiative der Nachfahren des Königshauses Benin hatten sich auch zivilgesellschaftliche Initiativen für die Rückführung eingesetzt. In einem Memorandum of Understanding in Museum Cooperation hatte der Bund gemeinsam mit der Bundesrepublik Nigeria die Voraussetzung für die Eigentumsübertragung der Bronzen geschaffen. Die Direktorin des Museums am Rothenbaum, Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, hatte die Rückgabe mit der Ausstellung im MARKK Benin. Geraubte Geschichte maßgeblich vorangetrieben.
Rückgabe Ausgangspunkt für langfristige Kooperation
Ein Jahr nach der Eröffnung der Ausstellung ist die Unterzeichnung der Verträge nun eher als Ausgangspunkt für eine zukünftige Kooperation für kulturellen Austausch und Wissenstransfer auf Augenhöhe zu sehen. So begleiten Hamburg und Benin City gemeinsam den Aufbau des Edo Museum of West African Art und eines Royal Museums. Zudem sind gemeinsame Wanderausstellungen geplant. Von den 179 Objekten wird ein Drittel zunächst im Museum am Rothenbaum in Hamburg bleiben.
Der Botschafter der Republik Nigeria in Berlin, Herr Yusuf Maitama Tugger, hebt den Wert für die diplomatischen Beziehungen hervor: „Hamburg is the Jewel of the Hansa League and Germany`s´gateway to Africa and the rest of the world. It is therefore heart-warming to witness Hamburg being a beacon in the biggest event in Cultural diplomacity.“
Beitragsfoto: v.l. Carsten Brosda, Abba Isa Tijani, Yusuf Maitama Tuggar und Barbara Plankensteiner. Alle Fotos und Video: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de