Große Stimmen und viel Groove beim Start des ELBJAZZ 2024

08. Juni 2024 09:22 contrast media Event-Klassiker,Festivals,Hafen,Musik , , , ,

Akua Naru beim ELBJAZZ 2024

Festival im Hamburger Hafen zeigt wieder alle Facetten des Jazz

Bereits am ersten Tag bot das ELBJAZZ Festival 2024 einige Highlights. Mit 50 Konzerten an zwei Tagen auf sieben Bühnen rund um den Hamburger Hafen sorgt es für zwei Tage wieder für Musik in der maritimen Luft. Obwohl das Wetter etwas wechselhaft war, brauchten die Künstler nicht viel Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Große Stimmen gab es bei Konzerten von Asaf Avidan und Judith Hill, die bei ihren Konzerten große Begeisterung ernteten. Den Groove mit nicht weniger Soul in der Stimme lieferten Auftritte von Akua Naru, Shake Stew und Jungle.

Asaf Avidan

Nach seinem Hit The Reckoning Song (One Day) war es um den israelischen Sänger Asaf Avidan eine Weile etwas ruhiger geworden. Dabei hat seine Stimme aber nicht an Kraft und Variabilität verloren. Scheinbar mühelos wechselt der charismatische Sänger von Falsett-Passagen zu tiefen Tonlagen. Anleihen aus Folk und Soul mischt Avidan zu einem ganz eigenen Stil-Cocktail., dessen Faszination man sich schwer entziehen kann. Mit seinem raumfüllenden Auftritt auf der Hauptbühne bei Blohm + Voss, bei dem er sich selber auf der Gitarre begleitete, sorgte er für Begeisterung.

Judith Hill

Auch Judith Hill sorgte in der Schiffbauhalle mit ihrer Stimme für Aufsehen.. Eigentlich nicht verwunderlich, nachdem die 40-jährige Sängerin aus Los Angeles bereits bei der Trauerfeier von Prince Heal the World gesungen hatte. In Deutschland schaffte sie den Durchbruch mit der sehr souligen Interpretation des Phil Collins Hits In The Air Tonight in der Serie Little Fires Everywhere. Dass in ihr auch eine herausragende Gitarristin steckt, kommt im Rahmen von Live-Konzerten mehr zum Tragen. „I don’t really listen to Prince’s guitar playing – it’s very triggering. But I always feel his spirit“, sagte Hill über das Gitarrenspiel von Prince. Blues-orientierte Lines auf der Gibson SG wechseln mit Call and Response Phrasen zu ihrem eigenen Gesang und Funky Grooves. Der Auftritt lässt keinen Zweifel daran, dass sie die Musik mit jeder Faser aufgesogen hat. Wenn man sich fragt, wie jemand so verdammt musikalisch sein kann – Ihre Eltern Michiko und Pee Wee Hill standen mit ihr auf der Bühne. Michiko unterlegte die Gesangspassagen mit einem Synth-Teppich, streute aber auch mühelos virtuose Piano-Passagen ein. Pee Wee sorgte mit einem Slap-Bass für den Groove.

Akua Naru

Für Groove und gute Laune sorgte auch die amerikanische HipHop Künstlerin Akua Naru. Während in den Frühzeiten des HipHop meistens Die Männer für den Rhythmus sorgten und die Frauen engelartige Gesänge lieferten, ist es bei Akus Naru umgekehrt. Mit viel Rhythmus erzählt die Sängerin, Produzentin und Wissenschaftlerin poetische Botschaften im Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung. Stilistisch verwendet sie Elemente aus dem Südstaaten-Blues, den sie mit RnB und elektronischen Beats mischt. In der Rhythmik kann sie ihre westafrikanischen Wurzeln nicht verbergen.

Als wäre nicht schon alles gesagt beendeten Shake Stew und Jungle den Abend mit tanzbaren Grooves. Die Konzerte sind auf ARTE concert zu sehen.

Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

Related Images: