U-Bahn Stephansplatz wird zu Schnellbahn-Drehkreuz in der City

Verlegung des Eingangs für direkten Zugang zum Dammtor-Bahnhof
Die Planungen für die neue, vollautomatische Bahnlinie U5 schreiten voran. Mit dem der Präsentation der Siegerentwürfe des in Auftrag gegebenen Architekturwettbewerbs hat die HOCHBAHN Hamburg die Pläne für die Umgestaltung der Haltestelle Stephansplatz bekanntgegeben. Das Architekturbüro Sweco GmbH hat die Ausschreibung gewonnen. Demnach wird der Stephansplatz zur Doppelhaltestelle umgestaltet, die den direkten Umstieg zwischen der U1 und die U5 ermöglicht. Mit einem weiteren Zugang zum Bahnhof Dammtor am Dag-Hammarskjöld-Platz wird die Haltestelle zu einem neuen Schnellbahn-Drehkreuz in der City, die einen direkten Umstieg zur S-Bahn und zu den Fernzügen bietet. Dafür wird der bisherige Eingang in Richtung Dammtor verlegt.
Die HOCHBAHN geht davon aus, dass die künftige Haltestelle täglich rund 100 000 Fahrgäste nutzen, davon etwa ein Drittel den Umstieg zum Dammtor. Der Ausgang an den Colonnaden bleibt als wichtiger Zugang zur Innenstadt erhalten. Nach einem Planfeststellungsverfahren sollen die Bauarbeiten spätestens 2030 beginnen.


Um einen Bezug zum direkt am Eingang der Haltestelle liegenden Park Planten un Blomen herzustellen, enthält der Gestaltungsentwurf lichtdurchflutetes Blätterdach. Dabei simulieren vertikal an der Decke aufgehängte Metallplatten ein besonderes Lichtspiel, das durch Blätter der Bäume gefilterte Sonnenlicht entsteht. Im Japanischen heißt der Effekt: Komorebi.
Nachhaltiges Planungskonzept und Denkmalschutz
Bei den Planungen für die Verlegung des Eingangs wurden auch die denkmalgeschützten Gebäude wie die Alte Wache oder das Deserteurdenkmal in der Umgebung berücksichtigt, die während der Bauphase in Teilen abgebaut werden müssen. Sie sollen später wieder aufgebaut und in das Gesamtkonstrukt integriert werden.
Das Thema Nachhaltigkeit ist zentraler Bestandteil des Planungskonzepts. Dabei achtet Sweco auf sparsamen Materialverbrauch und fördert durch demontierbare Elemente die Wiederverwendbarkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Dabei ist das Ziel, sämtliche Bauteile wie Kantsteine, Pflasterbeläge und
Sitzmöbel während der Bauarbeiten zu lagern und im Anschluss wiederzuverwenden. Der Entwurf sieht auch ein sparsames Beleuchtungskonzept vor.
„Der bahnsteiggleiche Umstieg ist ein Qualitätsmerkmal im Hamburger U-Bahn-Netz, von dem unsere Fahrgäste bereits an den Haltestellen Kellinghusenstraße, Berliner Tor, Barmbek und Wandsbek-Gartenstadt profitieren. Mit der U5 werden sich die bahnsteiggleichen Umsteigemöglichkeiten im Netz fast verdoppeln“, sagt Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG.
Visualisierungen vom Siegerentwurf Haltestelle Stephansplatz: © Sweco GmbH