Degenkolb Zweiter bei den Cyclassics
Bei den 21. Cyclassics hat John Degenkolb den zweiten Platz erreicht. Im Endspurt musste er sich knapp dem Australier Caleb Ewan geschlagen geben.Der Franzose Nacer Bouhanni, der als Erster über die Ziellinie der 223,3 km langen ging, wurde nachträglich disqualifiziert, da er Ewan im Sprint durch einen Schlenker behinderte. Giacomo di Solo wurde damit der dritte Platz zuerkannt.
Die beiden Sieger lagen bei der Berg-Etappe am Waseberg noch rund zwei Minuten hinter einer fünfköpfigen führenden Gruppe zurück im Hauptfeld. Die Sprinter konnten im Verlauf der Strecke aber noch aufholen. Als dann kurz vor dem Ziel in der Mönckebergstraße der Endspurt angezogen wurde, kam es durch einen Sturz zu chaotischen Situationen. Degenkolb konnte die Situation aber lösen und kam in den Sprint mit Bouhani und Ewan. Bouhani ging als Erster vor Ewan und Degenkolb ins Ziel.
Das Team des Siegers Caleb Ewan legte Protest gegen den Sieg von Bouhani ein und hatte Erfolg damit. Ewan gab sichzurückhaltend: „Bouhanni hat im Schlussspurt seine Linie verlassen und mich behindert. Ich weiß nicht genau, ob mein Team protestierte, aber egal – ich habe gewonnen, obwohl ich einen regulären Erfolg besser gefunden hätte.“ Für ihn ist es der erste Sieg in einem Weltcup.
Bahouni, hatte offenbar fluchtartig die Anlage verlassen und auch für die Veranstalter nicht mehr aufzufinden. Di Solo wusste offenbar nichts von seinem Glück und war weder zur Siegerehrung noch zur Pressekonferenz erschienen. So hat das Rennen einen kleinen Nachgeschmack, obwohl die Entscheidung nach Auswertung von Video-Aufnahmen unstrittig scheint.
Für Degenkolb war es das erste große Comeback des Siegers von 2013, nachdem er zu Beginn des Jahres bei einer Trainingsfahrt schwer verletzt wurde. Entsprechend gut gelaunt zeigte er sich auch im Anschluss an das Rennen.
Andre Greipe verpasste den richtigen Moment für den Sprint, eroberte aber noch den 10. Platz. Damit sicherte er dem deutschen Team drei weitere Startplätze bei der WM im Oktober in Katar.
Alles in allem zeigte sich der neue Sponsor Euro Eyes zufrieden mit dem Verlauf. Das Wetter hatte weitgehend gehalten. Nur ausgerechnet während der Strecke am Waseberg hatte es zwei Schauer gegeben. Die Jedermänner hatten sogar durchgehend schönes Wetter. Durch eine zeitweise leichte Bewölkung waren die Temperaturen auch angenehm.
Neben den Profis traten in diesem Jahr auch wieder rund 17 000 Jedermänner an, die die Strecken von 60 km, 100 km oder 155 km zu bewältigen hatten.Die Veranstalter kündigten bereits die nächsten Cyclassics für den 20. August 2017 an.