Adios Champion Halilovic

27. Januar 2017 16:25 contrast media Fußball ,

Alen-Halilovic brim ersten HSV-Training

Die Erleichterung war offenbar auf beiden Seiten groß. Nach nur drei Monaten verlässt der bereits als neuer Messi gefeierte Alen Halilovic den Hamburger SV. Er wechselt auf Leihbasis bis Sommer 2018 zu UD Las Palmas. Damit ist wohl die Zeit des 5-Millionen-Euro-Missverständnisses beim HSV endgültig beendet. Die des Youngstars Abreise ging aber nicht ohne Nebengeräusche ab.

Noch im Flugzeug postete der 20-Jährige ein Foto auf Instagram mit Victory-Zeichen und dem Hinweis: „Champions believe in themselves, even when no one else does.“ (Champions glauben an sich, auch wenn es niemand anderes tut.) Damit ist wohl das komplette Dilemma in einen Satz gebracht. So war dann auch die prompte Antwort eines anderen Users: „A real Champion reflects himself everyday and works for his team…you arent a Champion.“ (Ein wirklicher Champion reflektiert über sich jeden Tag und arbeitet für das Team…du bist kein Champion.)

So lagen wohl auf beiden seiten Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Dass Halilovic ein sehr talentierter Fußballer ist, ist unbestritten. Ob das reicht, ein Champion zu werden oder ob dafür noch andere Eigenschaften nötig sind, wird sich heraussstellen.

Nach Ablauf des Leihverhältnisses wurde mit UD eine Kaufoption über 4 Millionen Euro vereinbart. Mit der 1 Million Euro aus dem Leihgeschäft hätte der HSV die gesamte investierte Summe wieder. Ein Nachgeschmack bleibt trotzdem. Das Ziel, regelmäßig im zentralen Mittelfeld auflaufen zu wollen, hatte der Kroate früh geäußert. Auch die Tatsache, dass er nicht unbedingt ein Spieler ist, der grätschend nach hinten arbeitet, war offensichtlich. Bei seinem ersten Einsatz im Pokal gegen Jena hatte Halilovic den HSV mit einem Zaubertor beschenkt. Aber das Team war durch die Niederlagenserie zu Saisonbeginn unter so starkem Druck, dass es mit Zauberei nicht getan war. 

Der HSV hat mit Markus Gisdol einen Trainer, der auf junge Spieler setzt und sie einzubinden weiß. Der hat aber nur einen Vertrag bis Saisonende. Man kann nur hoffen, dass die neue Führungsriege an einem Strang zieht und eine gemeinsame Strategie für die Kaderplanung verfolgt. Ansonsten sind weitere Missverständnisse vorprogrammiert.

Dass es auch anders laufen kann, beweist Douglas Santos jeden Tag. Der immer freundliche 22-jährige Abwehrspieler hat sich schnell zu einem unverzichtbaren Teil des Teams entwickelt. Wie es aussieht, ist Sportchef Jens Todt Walace an einem weiteren Olympiasieger dran. Er war bereits zu Verhandlungen in Brasilien. Den zentral defensiven Mittelfeldspieler wollte der HSV bereits im vergangenen Jahr verpflichten. Es ist wohl vor allem eine finanzielle Frage. Bis Dienstag ist noch Zeit, dann hätte der Trainer einen weiteren Wunsch erfüllt.

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