ICOMOS-Experte prüft Jüdischen Friedhof als UNESCO-Welterbekandidat
300-seitiger Antrag bildet die Basis für die Aufnahme in die Welterbeliste
Im Zuge des Antragsverfahrens zum UNESCO Welterbe besichtigte mit Dr. Petr Justa ein Experte des Internationalen Rates für Denkmalspflege ICOMOS den Jüdischen Friedhof in Hamburg-Altona. Der Gutachter prüfte im Zuge der „Technical Evaluation Mission“ für zwei Tage unter anderem den Managementplan für die nominierte Stätte.
Dabei wurden gemeinsam mit Kunsthistorikern, Denkmalpflegern, Restauratoren und Experten aus anderen Bereichen offene Fragen zum 300-seitigen Antrag geklärt. Damit hat das Verfahren nach der Antragsstellung im Dezember 2015 eine weitere Hürde genommen.
Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda sagt: „Die Besichtigung des Jüdischen Friedhofes in Hamburg-Altona und die Überprüfung des Managementplans sind zentraler Bestandteil der Evaluierung der Hamburger Nominierungsunterlagen durch ICOMOS International. Die Experten konnten Dr. Justa umfassend über die Bedeutung des Friedhofs und das geplante Management zu seiner Erhaltung und Vermittlung informieren. Damit ist erneut ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer weiteren möglichen Welterbestätte für Hamburg erfolgt.“
Bis Anfang 2018 prüfen nun weitere ICOMOS-Experten anhand der Antragsunterlagen den „außergewöhnlichen universellen Wert“ der Stätte und erstellen im Anschluss ein Gutachten, das bei positivem Urteil die Basis für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste bildet. Mitte 2018 entscheidet UNESCO Welterbekomitee auf einer Sitzung über den Antrag. Der Jüdische Friedhof Hamburg-Altona ist einer der ältesten portugiesisch-sephardischen Friedhöfe der Welt.