Bismarck-Denkmal im kritischen Diskurs

07. Juli 2023 15:03 contrast media Aktuelles,Geschichte , ,

Bismarck-Denkmal

Entwürfe zur Auseinandersetzung mit kolonialer Vergangenheit entschieden

Das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark hat insbesondere nach einer umfangreichen Sanierung für Diskussionen gesorgt. Dabei stand die Aufarbeitung mit dem kolonialen Erbe Bismarcks im Vordergrund. Die Behörde für Kultur und Medien hat darauf hin in einigen Workshops mit Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland Vorschläge für eine angemessenen Umgang mit dem Denkmal diskutiert. Nun hat eine unabhängige Jury über die Entwürfe zur künstlerischen Kontextualisierung des Bismarck-Denkmals entschieden und den Schwerpunkt in Zukunft stärker auf die Vermittlung und den gesellschaftlichen Diskurs zu verlagern.

Dabei hat die Jury einstimmig entschieden, die Preisgelder als Aufwandsentschädigung zu gleichen Teilen an die acht ausgewählten Teilnehmer zu vergeben, deren Ideen für die zweite Runde ausgewählt wurden. Alle 76 eingereichten Ideen werden ab dem 26. Juli der Öffentlichkeit im Museum für Hamburgische Geschichte vorgestellt.

Die Entscheidung der Jury im Wortlaut:

Die Jury hat bei ihrer dritten Sitzung am 5. Juli 2023 entschieden, die Preisgelder als Aufwandsentschädigung auf die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Runde zu gleichen Teilen aufzusplitten. Als Ergebnis eines intensiven Beratungsprozesses würdigt die Jury die Vielseitigkeit und Kreativität der Ideenentwürfe.

In der ausführlichen Auseinandersetzung mit den Wettbewerbsbeiträgen kam die Jury zur Auffassung, dass durch eine einzelne künstlerische Intervention die Aufgabe in ihrer Komplexität und mit all ihren Facetten nicht erfüllt wurde.

Quelle: Pressestelle des Hamburger Senats

Zudem machte der Wettbewerbsprozess deutlich, dass auch die topographischen Gegebenheiten besonders schwierige Herausforderungen darstellen.

Die Jury empfiehlt in einem aufbauenden nächsten Verfahrensschritt den Schwerpunkt auf Vermittlung und gesellschaftlichen Diskurs zu verlagern, um die zwingend notwendige Kontextualisierung des Ortes darstellbar zu machen.“

Dr. Carsten Brosda bedauert, dass die Entwürfe der Komplexität der Aufgabe nicht gerecht werden konnten: „Zugleich aber ist dieser weitere Schritt des Diskussionsprozesses sehr wertvoll und wird mit der Ausstellung der eingereichten Arbeiten einen zusätzlichen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Denkmal leisten. Ich begrüße das einstimmige Votum der Jury, das den Fokus stärker auf Vermittlung und Auseinandersetzung mit unserer kolonialen Vergangenheit lenkt.“

Foto: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de

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