Hamburg probt den autonomen Busverkehr

Erster autonomer Kleinbus HOLON urban im Testbetrieb
Hamburg startet im Spätsommer den Testbetrieb für den ersten autonomen Kleinbus. Der fünf Meter lange HOLON urban ist barrierefrei und hat Platz für 15 Fahrgäste. Schon im kommenden Jahr sollen die ersten Fahrgäste auf den Strecken vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek einsteigen können. Der Testbetrieb des bis zu 60 km/h schnellen Gefährts soll im späteren Bediengebiet erfolgen.
Im Projekt ALIKE werden mit dem HOLON urban sowie dem bereits in Hamburg
fahrenden ID. Buzz AD von MOIA werden in der Hansestadt zwei verschiedene Fahrzeugtypen im hochautomatisierten On-Demand-Betrieb erprobt. Die Testphase wird von der Eröffnung des neuen Betriebshofs für den HOLON urban in Barmbek begleitet. Von dem AD Hub aus nehmen die Kleinbusse ihre Fahrten auf.
Schrittweise zum voll autonomen Betrieb
Im Rahmen der Testfahrten stehen zunächst die grundlegenden Fahrzeugeigenschaften auf dem Prüfstand. Dabei wird der Erhalt der Erprobungsgenehmigung für autonomes Fahren angestrebt. Mit fortschreitendem Reifegrad des Systems erfolgt eine stufenweise Übergabe der Fahraufgaben vom Fahrpersonal an das Selbstfahrsystem, sodass das Fahrzeug zunehmend eigenständig
agieren kann.
Verkehrssenator Anjes Tjarks hebt neben den Gestaltungsmöglichkeiten für den ÖPNV die industriepolitische Bedeutung für Europa hervor.: „Ziel ist es, mit dem Bund, unseren Partnern und der Industrie eng zusammen zu arbeiten und dadurch erstmals in der EU Fahrzeuge in den Betrieb zu bringen, die vollständig autonom fahren können. Dies ist die Voraussetzung für die Inbetriebnahme größerer Flotten und für Europa eine sehr wichtige industriepolitische Frage. Mit autonomen Kleinbussen wie dem von Holon wollen wir den ÖPNV für die Fahrgäste noch effizienter, noch flexibler und dadurch noch attraktiver machen.“
Foto: © HOCHBAHN Hamburg