Grandioser Sieg vor Rekordkulisse

20. Dezember 2015 19:12 Beate Eckert-Kraft Handball ,

Jogi Bitter hält

Schlechter können die Voraussetzungen für ein Team eigentlich nicht sein: Seit mehr als zwei Monaten warten die Angestellten auf ihr Gehalt, der Verein hat Insolvenz beantragt und der Betrieb im neuen Jahr ist wohl noch offen. Da legt das Team des HSV Handball eine Serie von fünf Siegen in Folge hin und gewinnt vor der Rekordkulisse von 9156 Zuschauern in Bestform in der Barclaycard Arena gegen Magdeburg mit 27:22.

Der Insolvenzantrag ist derzeit nicht die einzige Sorge bei den Handballern des HSV. Das Team muss der zeit auf seinen Trainer Michael Biegler auskommen, der das Polnische Nationalteam auf die Hamdball EM vorvereitet. Daher kann er das Hamburger Team nur aus der Ferne coachen. Auf der Bank sitzt unfreiwillig Geschäftsführer Christian Fitzek, unterstützt von erfahrenen Spielern wie Pascal Hens und dem verletzten Matthias Flohr. Biegler hat Trainingspläne geschickt, die offenbar gut umgesetzt wurden.

Jedenfalls lässt der HSV keinen Zweifel daran, dass er gewillt ist auch dieses Spiel zu gewinnen. Besonders die Glanzparaden von Torhüter Jogi Bitter, der sensationelle 45% der Bälle hält, bringen das Team aus Magdeburg zur Verzweiflung. Vorne ist es immer wieder Hans Lindberg, der mit 12 Toren den HSV nach vorne bringt.

So können die Hamburger bis zur 24. Minute zeitweise sogar einen Vorsprung von fünf Toren herausspielen. Mit einer Führung von 11:8 geht es in die Pause. Magdeburg hofft, den Vorsprung in der zweiten Hälfte weiter reduzieren zu können.

Aber die Hamburger kommen gut aus der Pause und können bis auf 20:15 davonziehen. Die Stimmung in der Halle ist unglaublich. Immer wieder pushen die Spieler das Publikum nach guten Aktionen. In schwierigen Phasen wachsen die Spieler des HSV immer wieder über sich hinaus. Mitte der zweiten Halbzeit wird das Spiel hektisch, nachdem Magdeburg weiterspielt, obwohl Feld unsanft auf dem Rücken landet und verletzt liegen bleibt.

Nach 55 Minuten kommt Magdeburg bis auf ein 22:20 an den HSV heran. Dann hält Bitter wieder mehrfach glänzend und Lindberg sorgt von der 56. bis zur 60: Minute mit vier weiteren Treffern für ein grandioses Finale.

„In den Situationen, in denen das Spiel hätte kippen können, gab es  einen überragenden Bitter und einen überragenden Lindberg“, so Chistian Fitzek nach dem Spiel.

Mannschaft und Zuschauer zeigen, dass der Handball in Hamburg seine Berechtigung hat und oder ein Ausverkauf an Spielern, ein Abstieg oder das Einstellen des Spielbetriebes ein Verlust für die Stadt wäre. Bisher hat nur Adrian Pfahl einen Wechsel nach Göppingen zum 1. Januar 2016 angekündigt. Er wird aber zumindest das Spiel in Lübbecke am 23.12. noch bestreiten. In der letzten Partie des Jahres geht es dann gegen seinen neuen Club.

 

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