Hamburg Towers ohne Energie in Gießen
Jaylon Brown mit Comeback im „falschen“ Trikot
Die Hamburg Towers kehren angeschlagen mit einer 73:100 (25:26 45:35 74:58) Niederlage von ihrem Gastspiel bei den Jobstairs 46ers Gießen zurück. Nachdem die Towers an den vergangenen beiden Tagen drei Corona-Fälle im Team zu verzeichnen hatten, war der Substanzverlust zu groß, um den neu formierten Gastgebern aus Hessen etwas entgegen zu setzen. Die zeigten unter ihrem neuen Kapitän Kendale McCullum (22 Punkte) ein richtig gutes Teamspiel mit einem stark aufspielenden Florian Koch (24 Punkte). Wie groß die Not bei den Hamburgern war zeigte sich auch darin, dass der gerade von einer Adduktorenverletzung genesene Jaylon Brown im Trikot von Ray McCallum mit überklebtem Namen auflief. Der machte bei seinem Comeback gleich 24 Punkte.
Pedro Calles hatte ihn ursprünglich nicht für den Kader vorgesehen. Nach den coronabedingten Ausfällen von Ray McCallum, Lukas Meißner und Seth Hinrichs musste er aber 8 Spieler aufbieten. Bisher waren die Hamburg Towers von Corona verschont geblieben. Nach dem Gastspiel in einem vollen Stadion bei Partizan Belgrad hatte Pedro Calles nur wenige Trainingseinheiten mit dem Team. Am Freitag gab es dann erstmals positive Testungen.
Hamburg Towers kämpfen sich zurück
Dagegen hatten die 46ers zwei Wochen Zeit, ihr Team umzustrukturieren. Mit Tate und Bryant wurden zwei Spieler abgegeben. Bryant hatte noch über Soziale Medien kundgetan, dass es keinen Teamgeist gebe. Davon war gegen die Towers nichts zu sehen. Mit ihrem Neuzugang Martins Laksa (6 Punkte, 4 Rebounds) lief das Kombinationsspiel vor allem über McCullum von Beginn an wie am Schnürchen. Koch traf bereits nach zwei Minuten zum 7:0 aus der Distanz, Laksa traf nach 4 Minuten zum 12:0. Nach einer Auszeit trafen auch die Hamburger und fanden mit einem 10:2 Lauf zurück ins Spiel. Dabei trat Caleb Homesley nicht so sehr mit Distanzwürfen (2/7 3er) in Erscheinung, vielmehr versuchte er, Struktur ins Hamburger Spiel zu bringen und holte neben 19 Punkten 6 Rebounds und 8 Assists.
McCullum führt Regie, Koch trifft
Die Hamburg Towers gingen mit einer knappen 26:25 Führung in das zweite Viertel. Aber die Aufholjagd hatte Kraft gekostet. Gießen legte erneut einen 12:0 Lauf hin. Erst Maik Kotsar holte Mitte des zweiten Viertels die ersten Punkte für die Hamburger. Aber den „Türmen“ gelang es nicht mehr, ein strukturiertes Kombinationsspiel aufzubauen. Zu häufig schlichen sich Fehler in der Offensive ein, die die 46ers gnadenlos ausnutzten. Die Hamburger hatten mit 19 Turnovers ungewöhnlich viele Ballverluste zu verzeichnen.
Die Gastgeber wurden dagegen immer souveräner. Von Abstiegsangst war beim Tabellen-Siebzehnten nicht mehr viel zu sehen. Zeitweise bauten sie den Vorsprung auf 21 Punkte aus. Die Towers ließen sich erneut nicht hängen und versuchten, den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Um das Spiel zu drehen fehlte aber die Energie. So nehmen die Jobstairs verdiente zwei Punkte mit und können sich von einem direkten Abstiegsplatz befreien.
Mit 1000 Zuschauern gegen Badalona
Für die Hamburg Towers geht es bereits am Mittwoch, dem 26. Januar im EuroCup weiter. Da empfängt das Calles-Team vor 1000 Zuschauern Juventut Badalona im Wilhelmsburger InselPark. Die Hamburger halten zunächst ein Kontingent an Tickets zurück, um die weiteren Entwicklungen abzuwarten. Nach der Niederlage im Hinspiel müssen die Towers für die Revanche nun die Kräfte bündeln und den Kopf wieder nach oben bekommen.
Fotos: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de