Weggezaubert – Hamburg Towers schlagen Merlins Crailsheim
Höchster Sieg der Vereinsgeschichte lässt von den PlayOffs träumen
In beeindruckender Manier haben sich die Hamburg Towers für die Hinspiel-Niederlage revanchiert und die Merlins Crailsheim vor 2414 begeisterten Zuschauern im Wilhelmsburger InselPark mit 113:63 (90:50 58:33 25:14) geschlagen. Corona-gebeutelte Gäste hatten der Energie der Hamburger nichts entgegenzusetzen. 39 Rebounds und 33 Assists dokumentieren einmal mehr die herausragende Teamleistung der Mannschaft von Pedro Calles. Jaylon Brown legte mit 29 Punkten, 6 Rebounds und 3 Assists eine Gala hin. Dabei traf er sieben von elf Dreier. Mit dem dritten Sieg in Folge haben es die Hamburg Towers wieder in der eigenen Hand, das Achtelfinale in der BBL zu erreichen.
Crailsheim war mit drei Ex-Towers angereist. Bogdan Radosavljevic, Rene Kindzeka und T.J. Shorts wurden vom Publikum freundlich begrüßt. Das war’s dann auch schon mit den Gastgeschenken. Wirbelwind T.J. Shorts musste wegen einer schweren Verletzung leider von der Bank aus zusehen, wie die Towers von der ersten bis zur letzten Sekunde den dezimierten Kontrahenten um die PlayOffs mit hoher Intensität bearbeiteten und einen nie gefährdeten Sieg nach Hause brachten. Bei den Merlins kamen einige Spieler direkt aus der Quarantäne. Maurice Black und Maurice Stuckey fehlten verletzungsbedingt. Pedro Calles musste neben dem langzeitverletzten Zach Brown auch auf Caleb Homesley verzichten. „Wir haben weder mental noch körperlich die Verfassung, um ein Spiel auf dem Niveau zu bestreiten“, sagte ein sichtlich beeindruckter Sebastian Gleim.
Hamburg Towers von der ersten bis zur letzten Sekunde mit hoher Intensität
„Wir hatten aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen“, sagt Justus Hollatz, der mit 13 Punkten und 14 Assists von Woche zu Woche seine eigene Bestleistung toppt. Maik Kotsar ist häufig Nutznießer der Vorlagen und ist mit 22 Punkten der zweitbeste Scorer der Hamburger. Bei Crailsheim trifft nur Elias Lasisi (13 Punkte) zweistellig. Neuzugang Mike Caffey, der sich bei seinem Debüt mit 16 Punkten in der BBL angemeldet hatte, wird von der Hamburger Defensive gut aus dem Spiel genommen und erzielt nur 9 Punkte.
Jaylon Brown mit Dreipunkt-Gala
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Schon zur Pause liegen die Hamburg Towers mit 20 Punkten vorn. Jaylon Brown hat zu diesem Zeitpunkt schon 23 Punkte auf dem Konto. Anstatt einen Gang zurückzuschalten, legen die „Türme“ nach dem Seitenwechsel nach und bauen den Vorsprung zeitweise bis auf 54 Punkte aus. Dabei zeichnen sich Spieler aus, die ansonsten weniger Spielzeit bekommen. Eddy Edigin zeigt mit 14 Punkten und 6 Rebounds seine beste Leistung im Towers-Trikot. Osaro Rich trägt sich mit 7 Punkten in die Statistik ein und zeigt defensiv Caffey & Co die Grenzen auf. Hendrik Drescher erzielt in sechs Minuten Spielzeit 4 Punkte.
Corona bremst Crailsheim aus
Bei Crailsheim reißt das Pech nicht ab. Mit Terrell Harris und Jon Axel Gudmundsson haben sich erneut zwei Leistungsträger verletzt. In der 14. Minute gab es eine Schrecksekunde als sich Harris den kleinen Finger auskugelte. Er konnte zum Glück nachher wieder mitmischen. Seit Wochen hat das Team mit Verletzungen und Corona zu tun. Mit der sechsten Niederlage in Folge musste das Team von Sebastian Gleim seine gute Position im Kampf um die PlayOffs abgeben. Man kann nur wünschen, dass sich das Team von der Negativserie bald erholt und wieder erfrischenden Merlins-Basketball auf die Bühne bringt. Die Mannschaft hatte die Saison mit begeisterndem Basketball begonnen und musste sich erst im Pokalfinale ALBA Berlin geschlagen geben.
Fortsetzung im Drei-Tage-Rhythmus
Die Hamburg Towers schweben derzeit auf einer Erfolgswelle und sind in beiden Wettbewerben gut dabei. Wie schnell es aber wieder kippen kann, hat das Calles-Team zu Beginn des Jahres am eigenen Leib erlebt. Dadurch dass sich andere Spieler in den Vordergrund spielen konnten, ist das Team in der Breite gewachsen. Das ist auch wichtig, da es nun im Drei-Tage-Rhythmus weitergeht. Bereits am Montag empfangen die Türme im 7DAYS EuroCup Lietkabelis Panevezys. Das Team aus Litauen ist ein direkter Konkurrent um den 5. Tabellenplatz. Im Hinspiel feierte die Hamburger ihren ersten Sieg auf internationalem Parkett.
Foto: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de